Venninger Heimatverein 1979 e.V.

Ansicht von Venningen mit Wappen und Namen des Vereins.

Gespielte Stücke der Worschdezibbel

2004 - S'verflixte Klassetreffe

von Jürgen Schuster
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DIE RHEINPFALZ ist an allem schuld. Hätte die nicht die höchst überflüssige Meldung vom Klassentreffen in Annweiler gebracht, hätte sich Franz-Josef beim (Kater-) Frühstück nicht darüber aufregen und der holden Gattin Amanda den Floh ins Ohr setzen müssen, nach 30 Jahren auch in Venningen mal ein Klassentreffen zu veranstalten.

Das eigentliche Treffen der ehemaligen Klassenkameraden bekommen die Zuschauer gar nicht mit, doch die Vorbereitungen dazu verlaufen turbulent genug. Arnanda und ihre Freundin Franziska sind sehr gespannt auf den einst nach Amerika ausgewanderten Freund Johannes, Franz-Josef will vor allem auf keinen Fall. die ebenfalls spurlos verschwundene Elisabeth wiedersehen. Denn er hält sich für den Vater ihrer Tochter für die er seit 23 Jahren über Franziskas Gatten Anton Alimente zahlt.

Doch der jugendliche Fehltritt lässt sich natürlich auf Dauer nicht verheimlichen, es kommt, wie es kommen muss: Die ganze Chose wird aufgedeckt - und dann ist doch alles zur Erheiterung des Publikums ganz anders als zunächst angenommen.

Mit viel Witz und Tempo hat die Theatergruppe des Venninger Heimatvereins, die „Worschdezippel“, das Verflixte Klassetreffe“ von Regina Rösch auf die Bühne im Pfarrzentrum gebracht. Wenn der Dreiakter viel leicht auch ein paar Längen hat immerhin ging die Vorstellungerst gegen halb zwölf zu Ende. so versetzte er dank oft recht drastischer Witze und herrlicher Verwicklungen die Premierengäste in Begeisterung.

Als Bühnenbild hatten die fleißigen „Worschdezippel“ eine ländlich-bürgerliche Wohnstube geschaffen, in der der altmodische Kuhlschrank mit den abgerundeten Ecken wunderschön mit dem Röhrenradio auf dem geschnitzten Küchenschrank korrespondierte.

Passend zur Wachstuchdecke auf dem Küchentisch und der gehäkelten Decke auf dem Sofa präsentierten die Hauptdarstellerinnen eine betörende Kollektion ‘ an hinreißend-scheußlichen Kittelschürzen, während die Herren der Schöpfung in wenig aufregen dem Blaumann und Jogging Anzug agierten bis man sah, was Franz Josef unter dem Sportanzug trug.

Die Rollen waren wieder einmal perfekt besetzt: Werner Sebastian als schnapsliebender Landwirt Franz-Josef hatte viel Mühe, seiner resoluten Ehefrau Amanda (der souveränen Waltraud Bischoff) etwas vorzuflunkern. Seinem Freund Anton Gierig, der seinem Namen zu Recht trägt, gab Wolfgang Dietl herrlich schleimige Züge. Jutta Lutz als seine Frau Franziska, der eigentlich abstinente Postbote Ferdinand Specht (Jürgen Leibfried und seine Frau Paula (Margarethe Thomas) sorgten als routinierte Schauspieler für viel Vergnügen beim Publikum.

Sehr viele Lacher auf ihrer Seite hatten auch Jürgen Jung als knurriger Opa Holzmeier und Thorsten Bischoff als jugendlicher Held, der sich in die vermeintliche Stiefschwester, die kesse Jenny (Silvia Geiger verliebt. Deren Eltern (Michael Seckinger und Birgit Lutz gaben den „Amerikanern“ exotisches Flair) sorgten am Ende dafür, dass das Klassentreffen darin doch noch über die Bühne gehen konnte.